Verpatzte Fernsehaufnahme

Hey du! Ich bin’s mal wieder, Antonia! Wie war dein Tag bisher so?

Zum Umtauschen, wie meine Ma immer sagt.

In der zweiten Stunde haben wir eine Englischarbeit geschrieben und ich hatte keine Ahnung, was Mister Williams von mir wollte. Dritte und vierte hatten wir Sport. Eigentlich eins meiner Lieblingsfächer …

Ich bin nämlich gestürzt und habe mir den Fuß verstaucht. Autsch! An Fußball ist erst mal nicht zu denken. Wenigstens ist meine Hand in Ordnung und ich kann zeichnen und schreiben. Trotzdem, blöder Mist.

Der Hammer kam aber noch. Nachdem Herr Feldkamp nämlich mitbekommen hat, dass wir versuchen, den Typen zu finden, der sein Weihnachtshaus sabotiert, hat er uns zu dem Besuch des Fernsehteams eingeladen. Das macht sich bestimmt gut, wenn ein paar Kinder da sind, fand er. Celina, Finn, Tarik und ich sind also nach der Schule nur kurz ins Hauptquartier und dann gleich zum Weihnachtshaus.

Menschenauflauf vor dem Weihnachtshaus

Da stand wirklich ein riesiger Übertragungswagen vom Fernsehen. Für mich ist das nichts Besonderes, weil ich meinen Vater manchmal begleiten darf und der ist Fernsehreporter. Aber Tarik und Finn waren total aus dem Häuschen!

Finn natürlich wieder! Ich glaube, er riecht Computer von Weitem. 🙂

Celina war auch begeistert. Aber sie hat erst mal nichts gesagt, sondern mich nur angeguckt. „Kann es sein, dass dein Vater bei der Sendung mitmacht?“, hat sie mich dann gefragt.

Tarik starrte mich mit offenem Mund an. Das war ein tolles Gefühl! Mein Vater ist im Gegensatz zu den Vätern von Finn, Celina und Tarik nie da, weil er in Berlin wohnt. Ich dachte, ich hätte den anderen erzählt, dass er die Jurysitzung als Reporter begleitet. Hatte ich aber wohl vergessen.

„Ich habe meinen Dad schon gefragt, ob wir in den Ü-Wagen dürfen“, sagte ich langsam und cool wie ein Star, um die Blicke der Jungs auszukosten.

„Da scheint was los zu sein!“, störte Celina mein schönes Gefühl. Sie zeigte auf das Weihnachtshaus. Auf dem Gehweg standen einige Leute, auch mein Vater. Er sah mich gar nicht, weil die Leute aufeinander ein redeten und auf das Grundstück zeigten. Irgendetwas war anders, das war mir gleich klar. Aber was?

Die Sternengespenster sind weg

„Die Lichterketten an den kleinen Bäumen fehlen! Die mit den Sternengespenstern“, meinte Tarik. Das war kein Scherz! Herr Feldkamp hat wirklich an einigen Lichterketten die Leuchtsterne als Gespenster verkleidet. „Guckt doch mal, da sind jetzt dunkle Löcher. Vorgestern war noch alles hell.“

Tatsächlich. Die kleinen Leuchtgespenster mit den Nikolauszipfelmützen waren weg.

„Gestern Abend funktionierten die Ketten einwandfrei“, beteuerte Herr Feldkamp. Er tat mir echt leid. Die Reporter und Kameraleute waren extra später gekommen wegen des fehlenden Leuchtelchs. Nun hatte er ihn ersetzt, und jetzt waren die witzigen Lichterketten verschwunden.

„Am besten kommen wir an einem anderen Tag wieder“, meinte eine Frau von der Jury . „Vielleicht findet die Polizei bis dahin heraus, wer hier sein Unwesen treibt.“

Celina, Tarik, Finn und ich sahen uns an. Ich weiß genau, was die anderen dachten.

Deine

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